WANDERUNGEN DURCH LAOS
Auf den Spuren des Mak Kenn Pfeffers
Vientiane. Nach 18 Stunden Reise unsere ersten Eindrücke : Ruhe und Gelassenheit. Selbst in dieser Hauptstadt in einem Land von mehr als 7 Millionen Seelen, hören wir keinen Lärm, kein Hupen…Nur der gemeinsame Wunsch nach ehrlicher Freundlichkeit.
Der bedeutendste und grösste Markt quillt über von elektronischem Material aller Art und aller Marken, besonders schönen Stoffen, Silberschmuck, aber keine Spur von Mak Kenn Pfeffer in den Auslagen der kleinen Gewürzstände. Wir behalten unser nordöstlich liegendes Ziel bei, auf den Spuren des begehrten Baumes. Flug nach Luang Prabang.
Im Morgengrauen sehen wir auf dem hiesigen Markt endlich die ersten frischen Beeren. Zeichen dass Erntezeit ist hier in der Region. Wie ein eindeutiger Fingerzeig…Was für eine schöne Überraschung.
Einige Beutel mit grob sortierten und getrockneten Beeren werden von den Frauen angeboten. Da wir ohne Übersetzer unterwegs sind können wir leider nicht mehr darüber erfahren. Der Baum ist « da oben », « La haut », Lao ? Aber wo ? Unmöglich mehr in Erfahrung zu bringen. Zumindest habe ich einige frische Beeren in der Hand. Das hilft uns auf unserem Erkundungsgang rundherum und in den Küchen der Restaurants… Relativ schnell sagt uns eine Kellnerin : « Das wächst in meinem Dorf. Das haben wir jeden Tag gegessen als ich klein war ».
Welches Dorf ? Wo liegt es ? Wie kommen wir dahin ? Es liegt im Nordosten, nahe der vietnamesischen Grenze. Man muss den Mekong hochfahren und dann den Fluss « Ou », « Nam Ou ».
Dieser Fluss fühlt sich an wie das Paradies. Das Boot fährt schnell stromaufwärts und gleitet zwischen den karstigen Bergen dahin. Als wir so den Strom hinauffahren, haben wir das vage Gefühl eine Reise in die Vergangenheit anzutreten. Im Laufe der Tage, bei jeder Zwischenlandung, bekommen wir von den Bauern denen wir begegnen genauere Angaben zu dieser wunderbaren Beere. Sie wird hier täglich in den Dörfern verwendet. Es ist ihr alltäglicher Pfeffer.
Wir sind auf dem Weg : ein wunderbarer Weg der Begegnung und des Teilens.
Einige Stunden Fussmarsch inmitten von Reisfeldern und frei herumlaufenden Rindern und Schweinen. Auf dem Weg, Szenen aus dem alltäglichen Leben : ein älteres Paar schneidet Bambusrohre mit unglaublicher Fingerfertigkeit. So als würden Sie das schon seit Ewigkeiten machen.
Und schliesslich sind wir am Fusse eines unserer ersten Exemplare angelangt. Zanthoxylum XX. Unser Führer Khao wird uns endlich die Erntetechnik zeigen.
Der Baum ist gross : sein Gipfel ist auf 15 Metern Höhe. Die Männer zeigen uns ihre Technik : sie nehmen Bambusstäbe die sie ineinander stecken um die gewünschte Länge zu bekommen. Das Ende wird mit der Machete angespitzt, so dass eine Art natürlicher Klaue entsteht. Mit deren Hilfe werden die Äste abgebrochen an deren Ende die frischen Pfefferbeeren in Rispen wachsen. Dazu bedarf es aussergewöhnlicher Fingerfertigkeit und überdurchschnittlicher Kraft. Die Beeren fallen auf den Boden und man muss sie zwischen den Bambusrohren suchen…Die Beeren sind frisch und rein… Was für ein wunderbarer Duft von Zitrusfrüchten und Zitronengras !
Der Mak Kenn Pfeffer und die Küche in Laos
Begegnung mit dem Vater von Dju, unsere Kellnerin aus Luang Prabang.
Hier sind wir nun in Luang Nam Tha. Alle Mittel des Dorfes werden für die Reisernte aufgebracht. Die Eltern empfangen uns mit herzlicher Freundlichkeit und natürlicher Schlichtheit. Sabaidi. (Guten Tag). Kop chai (Danke).
Wir sind eingeladen das Mahl mit ihnen zuteilen. Hier kocht der Mann offensichtlich besonders gerne. Wir verbringen einige schöne Momente, zwischen dem Ausnehmen des Huhns, dem Zubereiten der Sauce, wie es sich gehört mit Mak Kenn Pfeffer, ihrem Pfeffer…2 gute Stunden reinen Vergnügens.
Klebreis im täglichen Gebrauch : Sie machen daraus Kügelchen und verzehren Sie wie Brot. Eine Familie bestehend aus 4 bis 5 Personen benötigt 3 Tonnen pro Jahr. Hier wird der Lebensrhythmus bedingt vom Reisanbau.
Der Anbau ist hauptsächlich den Bedürfnissen der Familie vorbehalten. Die Aussaat findet im Juni/Juli statt und die Ernte im November. Wir sind mitten in der Erntezeit. Szenen aus dem Landleben, ohne jegliche mechanische Hilfsmittel. Alternierend Gemüse und Süsskartoffeln auf den Parzellen…
Zurück in Frankreich erinnern wir uns und geniessen noch im Nachhinein diese geselligen Augenblicke die wir dank unserer Begegnungen verbracht haben. Und um die Erinnerungen aufzufrischen : gibt es den Mak Kenn Pfeffer…Jetzt liegt es an uns ihm in unserer Küche Leben zu verleihen !
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