EINTAUCHEN IN INDISCHE LANDSCHAFTEN
Jaipur, Hauptstadt des indischen Staates Rajasthan
Also wir gehen noch auf Reisen, selbst wenn der Sommer zu Ende ist ! Dieses Mal nimmt Terre Exotique Sie mit in die grösste Demokratie der Welt. Ein Subkontinent mit einer Bevölkerung von mehr als einer Milliarde, mit 18 offiziellen Sprachen und 238 verschiedenen Dialekten, grösster Produzent und Konsument von Gewürzen : Indien.
Wie kann man solch eine Nation beschreiben ? Geschichte, Gesellschaft, Religionen, viele haben es versucht ohne eine wirklich klare Antwort auf diese Frage zu finden. Organisiertes Chaos, ein auf die Spitze getriebener Pluralismus, ein ebenso wunderbares wie kontrastreiches Land in dem Kühe, Schweine, Ziegen und Strassenhunde zusammen mit Wlan ausgestatteten Rischkas friedlich koexistieren. In Europa kennt man Indien vor allem wegen seiner allgegenwärtigen Spiritualität, seiner Farben, seines (überholten ?) Kastensystems und natürlich wegen seiner allseits berühmten pikanten Küche. Lesen Sie unsere Blogeinträge « Zurück von unserer Reise » und entdecken Sie die einzigartigen Facetten dieses faszinierenden Landes.
Gehen Sie für 4 Monate an Bord und durchqueren Sie mit uns Rajasthan mit seiner unglaublich bunten Kultur, Punjab und seine Masala-Küche oder auch den Süden Indiens mit seinen 1001 Gewürzen, die die Welt im Laufe der Jahrhunderte mit Farben und Aromen erfüllt haben. Kreuzkümmel, Koriander, Kurkuma, Safran, Gewürznelken, schwarzer, grüner, violetter Kardamom, Pfeffer, Tamarinde, Gewürzmischungen (auf hindi : masala)…Indien wird Ihren Gaumen immer wieder aufs Neue überraschen.
Bevor wir zum eigentlichen Kern kommen, hier noch einige Anmerkungen über die Beziehung der Inder zu ihren Gewürzen. Verwendet in Masala auf Kartoffeln, Auberginen, Spinat, Linsen, Kichererbsen, Huhn, Reis oder Chapati (indisches Brot) als Beilage oder auch im Mörser gemahlen um den unglaublich berühmten und geschätzten Chai Masala (Masala Tee) zu parfümieren, die Gewürze sind in der indischen Küche allgegenwärtig.
Der erste wesentliche Unterschied zwischen Indien und Europa besteht in der Menge der Gewürze die man den Gerichten hinzufügt. Diese kann man eher in Handvoll als in Prisen zählen…Indien produziert 80% der weltweiten Gewürzproduktion aber exportiert nur 11% (2013). Man könnte sagen, die örtliche Nachfrage ist eher gross. Seien Sie übrigens nicht erstaunt lieber Reisender, wenn das Gericht « non spicy » dass sie bestellt haben bei Ihnen trotz allem eine kleine Hitzewelle verursacht. « Spicy » bedeutet in Indien « beissend scharf ». Das heisst mit Peperoni. Wenn Sie « Non spicy » bestellen vermeiden Sie nur dass Ihr Gericht mit Naga Chili oder anderem roten Chili den die Inder so lieben, gewürzt wird.
Also wie kann man diese exzessive Verwendung von Gewürzen in Indien erklären ?
Man hat uns mehrere Antworten gegeben. Unser Freund Shelsa gab uns die einfachste und die offensichtlichste : « Man verwendet in grosser Menge was man bei sich zu Hause hat. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelt man eine gewisse Unempfindlichkeit und Gewöhnung. Und dann, im Laufe der Zeit wird die ausgewogene Mischung der Gewürze und Aromen zu einer Kunst und einem wesentlichen Bestandteil der Kultur eines Volkes. Dies nennt man Gastronomie. »
Aber es wurde auch ein anderer Grund vorgebracht : Die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung durch das Eliminieren schädlicher Bakterien in einem tropischen Land wie Indien. Mit der richtigen Menge von Gewürzen und Peperoni kann verdorbenes Fleisch durchaus konsumiert werden. In einem Land wo 40 Millionen Kinder an Unterernährung leiden (2015), sieht man eher Bedarf Verschwendung zu vermeiden. Und schliesslich kennen die Inder sich aus mit allen heilkräftigen und therapeutischen Qualitäten der Gewürze. So ist zum Beispiel Ingwer gut gegen Halsschmerzen, Kardamom gut für die Verdauung, Zimt ist bekannt als wirksames Antioxidans und Pfeffer reduziert effektiv das Risiko der Entwicklung von Krebszellen. Viele Inder greifen daher zuerst zu einer Heilkunst die auf Pflanzen oder Gewürzen basiert, bevor sie sich einer klassischen Behandlung mit Medikamenten zuwenden wie wir sie in Europa verfolgen.
Schreibe einen Kommentar